Die ausgehende Eiszeit formte die Landschaft um Tirschenreuth mit seinen Granitkuppen, Flüssen und Mooren. Tirschenreuther Bürger legten im ausgehenden Mittelalter Ende des 15. Jahrhunderts den “ Langen Dammweiher “ an.

In der Brunner Chronik nannte man ihn damals “ Langendammer “ , früher ein Teich mit langem Damm.

Der Lange Dammweiher in Tirschenreuth. Das Moor wartet auf die Renaturierung.

Nach der Stadtchronik des Ludwig Mehler erstreckte sich der Weiher im Jahre 1864 auf einer Fläche von 68 Tagwerk ( ca. 23 ha ). Im Vergleich umfasst der bekannte Rothenbürger Weiher nur ca. 15 ha Wasserfläche.

Dem langen Dammweiher umgab ein ausgedehntes Moorlager.

Carl Wilhelm Gümbel bezifferte das gesamte Moorgebiet im Moos bei Tirschenreuth ( auf granitischen Untergrunde ) in seiner geognostischen Beschreibung von 1868 mit ungefähr 170 Tagwerken. Dies sind ca. 58 ha.

Nach der geognostichen Beschreibung von Carl Wilhelm Gümbel ist es das größte zusammenhängende Moorgebiet der nördlichen Oberpfalz.

Die Torfschichten im Mies und um den Langen Dammweiher wurden damals auf eine Höhe von 3,40 m beschrieben.

In den 30er jahren lies der Reichsarbeitsdienst den Weiher und das Moor im Mies durch 3 m tiefe Gräben entwässern. Der Weiherboden wurde mit Fichten bepflanzt.

Ein Teil des Langen Dammweihers wurde erfolgreich renaturiert.

“ Das neue Moor am langen Damm „

Das renaturierte Moor am langen Damm ( Bitte auf das Bild klicken )

In Zeiten des Klimawandels wäre die Renaturierung des restlichen Langen Dammweihers eine Herausforderung, die bereits mit der vorhandenen Erfahrung umzusetzten wäre.

Ferner wäre eine Touritische Attraktion geboren. Ein in Teilen begehbares Moorgebiet welches es in anderen Gebieten mit Holzwegen schon gibt, wäre in unserer Region ein “ Eye Catcher „, der seines Gleichen sucht.

Selbst der bayerische oberste Rechnungshof rügt die Vorgangsweise in Sachen Renaturierung von Mooren in Bayern.

https://www.orh.bayern.de/berichte/sonderberichte/aktuell/1253-renaturierung-von-mooren.html

Der Moorforscher Herr Professor Dr. Dr. h.c. Hans Joosten vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald bezeichnet Bayerns Moorziele als eine Schande.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/moorforscher-hans-joosten-bayerns-moorziele-eine-schande,SyQjWxa

Werksansiedlung durch die Versiegelung des Engelmannsholzes

Nun soll unweit des langen Dammes eine Firma angesiedelt, und eine riesige Fläche versiegelt werden. Der Flächennutzungsplan wurde gleich erweitert, so dass sich in Zukunft eine Firma bis zum Rothenbürger Weiher ausdehnen könnte. Hallen bis zu 17 Meter Höhe.

Die Tirschenreuther würden dann in einem Firmengelände wohnen.

Die Renaturierung des restlichen Langen Dammweihers wäre nie mehr möglich.

Man braucht nicht studiert zu haben um zu erkennen, was alleine die Flächenversiegelung des Engelmannsholzes für einen irreparablen Schaden in der Flora und Fauna in diesem Gebiet anrichten wird.

Bidleregalerie des Langen Dammweihers